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„Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts."
Das ist inzwischen ein ausgelutschter Satz. Und noch dazu verführt er zu einem Irrglauben.
Wir denken, Daten zu haben, genügt. Dabei sind Daten allein wenig wert, wenn deren Qualität nicht stimmt und Mitarbeitende das Teilen von Informationen innerhalb des Unternehmens als nervige Nebenanforderung ansehen.
Wir müssen verstehen: Der Erfolg eines erfolgversprechenden Datenmanagements beruht nicht nur auf Systeme und Strukturen. Es ist auch eine Kulturfrage. Es braucht das Verständnis, was Informationen bringen können. Dabei hilft es, wenn wir uns Daten als Produkt vorstellen.
Damit wir das Data Mesh (auf Deutsch etwa: Datennetz) – Datennetze – erfolgreich umsetzen, müssen wir den Begriff „Daten" also neu framen. Sie sollten kein Abfall sein oder eine lästige Verantwortung, die man managen muss. Sie sind ein Asset, ein Werkzeug, mit dem die eigene Arbeit leichter fällt.
Ein Grund, warum Organisationen an dieser Kulturfrage scheitern, ist ein bekanntes Phänomen. Pat Helland nennt es in seinem Paper Data on the Outside vs Data on the Inside: „Meine Daten" vs. „Deine Daten."
Oder anders gesagt: Service-Interne Daten vs. Service-Externe Daten.
Was der Unterschied ist?
Service-Interne Daten sind so gespeichert, dass der Service das meiste aus den Daten rausholen kann. Es gibt eine starke Kopplung zwischen dem Service und den Daten, was aber in diesem Fall gut ist. Die Daten sind spezifisch auf diese eine Anwendung zugeschnitten.
Service-Externe Daten sind für den Datenaustausch gedacht. Die Daten sind eher lose gekoppelt. Das erreichen wir dadurch, dass sie nicht auf eine spezifische Anwendung zugeschnitten sind, sondern möglichst allgemein gehalten werden.
Jetzt zum Problem: Beim Entwickeln von Services denken die Beteiligten oft nur an die internen Daten. Irgendwann stellt man fest, dass andere auch Zugriff auf die Daten haben müssen. Was passiert dann? Man gibt den Anfragenden Zugriff auf die internen Daten, ohne darüber nachzudenken, ob das überhaupt angebracht ist.
Besser wäre es aber, wenn Teams die Informationen sinnvoll, sicher und ohne besonderen Aufwand nach „draußen" teilen können. Denn Team-externe Daten sind ein Kern-Asset innerhalb eines Unternehmens.
Wenn wir begreifen, dass insbesondere diese Daten auch ein Produkt sind, das man entwickeln und laufend verbessern kann, erleichtern wir allen Beteiligten das Leben im eigenen Unternehmen.
Als Grundlage gibt es sechs Prinzipien:
Daten als Produkt müssen …
entdeckbar sein: Das heißt: Andere Teams müssen die Daten aufspüren können. Und dafür müssen sie wissen, dass es die Daten überhaupt gibt.
adressierbar sein: Es ist klar, wo die Daten liegen. Verwechslungen sind ausgeschlossen.
vertrauenswürdig sein: Die Daten haben eine hohe Qualität.
selbstbeschreibend sein: Im besten Fall sind Daten so aufgebaut, dass Teams sie ohne die Hilfe von Sachverständigen selbstständig verstehen.
interoperabel sein: Die Daten sollen in einem Format aufbereitet sein, sodass sie auch mit anderen Datenquellen kompatibel sind.
sicher sein: Es muss sicher sein, die Daten zu benutzen. Dafür müssen die internen Sicherheitsstandards eingehalten werden.
Mit dieser Checkliste ist der Weg zu »Daten als Produkt« noch lange nicht abgeschlossen. Aber sie hilft dabei, die fundamentalen Basics zu verstehen.
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